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Noch am späten Mittwochabend dachten wir, dass es doch gar nicht so schlimm war, wie es im Wetterbericht gemeldet wurde. Doch als wir dann in der Nacht zu Donnerstag um 03.00 Uhr von unserer Geschäftsstelle Wesel alarmiert wurden, war sofort klar, dass unsere Nachbarregion nicht so glimpflich wie der Raum Emmerich davon gekommen war.
In kürzester Zeit waren dann 12 Helferinnen und Helfer einsatzbereit um mit 2 Gerätewagen zum einen eine Bocholter Gruppe bei Pumparbeiten in Brünen abzulösen und zum anderen bei Deichsicherungsarbeiten in Dingden zu unterstützen.
Bereits bei der Anfahrt wurde uns das Ausmaß bewusst. Die Flächen rechts und links der Autobahn hatten sich in ganze Seen verwandelt. Die erste Einsatzstelle war eine kleine Schreinerei mit angrenzender Hundeschule. Hier haben die Regenmassen in wenigen Minuten die Werkstatt mit allen angrenzenden Hallen geflutet. Hier lösten wir die Bocholter Kameraden ab, welche hier seit einigen Stunden das Wasser abpumpten.

Hochwasser Hamminkeln

Unsere zweite Gruppe war zu der Zeit damit beschäftigt eine Neubausiedlung vor abfließendem Wasser zu schützen, bevor sie dann an einem maroden Deich in Ringenberg eingesetzt wurde. Bei einer weiteren Einsatzstelle in Brünen musste ein Deich über eine 100m lange Strecke gesichert werden. Unter der Federführung der Helfer aus Emmerich, konnte hier mit tatkräftiger Unterstützung der Anwohner mit einigen tausend Sandsäcken der Deich gesichert werden. Eine kontrollierte Öffnung des Deiches auf ein tiefliegendes Maisfeld brachte hier weitere Entlastung.

Hochwasser Hamminkeln Hochwasser Hamminkeln

Anschließend waren beide Emmericher Gruppen am Issel-Deich in Ringenberg im Einsatz. Hier war, durch ein angrenzendes Wäldchen, der Deich von Wurzeln und Tierbauten stark gefährdet. Auf eine Länge von mehreren hundert Metern musste der Deich mit Sandsäcken unterstützt werden. Hier traf auch gegen 18 Uhr unsere Ablösemanschaft mit weiteren 10 Helfern aus dem Ortsverband Emmerich ein. Zu der Zeit stand es um den Deich sehr schlecht und da hier noch jede Hand gebraucht wurde, mobilisierten die „Heimfahrer“ noch die letzten Kräfte um nun mit doppelter Mannschaft hier den Deich weiter zu sichern. Hier wurden die Sandsäcke, welche zuvor am Feuerwehrgerätehaus in Hamminkeln gefüllt wurden, erst mit LKWs und dann weiter mit Treckern zum Deich transportiert.

Hochwasser Hamminkeln Hochwasser Hamminkeln

Von dort aus mussten die Säcke dann mit einem Fußmarsch in die einzelnen Abschnitte gebracht werden. Am späten Abend trafen dann 60 frische Kräfte von der Kölner Feuerwehr zur Unterstützung ein, sodass die erste Mannschaft die Heimreise antreten konnte. In den frühen Morgenstunden waren dann auch die letzten Sicherungsmaßnahmen beendet und somit auch der Einsatz für die 2. Mannschaft des THW Emmerich.
„Unser“ Deich hat gehalten, zum einen durch den großflächigen Sandsackverbau, aber auch weil man versucht hat, soviel wie möglich Wasser aus der Issel abzuführen. Eine Schlüsselrolle dafür war sicherlich auch der Einsatz der neuen Hochleistungspumpe der Emmericher Feuerwehr, welche in der Nähe eingesetzt war und hier das Wasser aus der Issel in einen nah gelegenen See pumpte.
Gerne möchten wir uns auf diesem Wege nochmals bei den Anwohnern der jeweiligen Einsatzstellen bedanken. Neben der tatkräftigen Unterstützung wurden wir überall bestens versorgt, was keinesfalls selbstverständlich ist. Dafür nochmals vielen Dank.

Hochwasser Hamminkeln